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Spitzenfässer für Spitzenweine

Spitzenfässer für Spitzenweine – Die Jungsommeliers der 3HLT zu Besuch bei Fassbinder Stockinger

In die Weinwelt der Barrique- und Barolofässer wurden die Schülerinnen und Schüler der 3. Klasse der HLT bei der Fassbinderei Stockinger eingeführt. Auf 300 Jahre Erfahrung im Familienbetrieb kann das Unternehmen Stockinger zurückblicken und genau mit diesem Wissen begeisterte Leroy-Vincent Przibilla unsere Jungsommeliers.

Ob österreichische, deutsche oder slawonische Eiche, eines steht fest: nur der beste Wein gehört ins Holz, ob in 225-Liter Barriques oder in bis zu 15 000-Liter fassende Fässer. Global gesehen ist die Fassbinderei Stockinger ein recht kleiner Player auf dem Markt, viele internationale und heimische Spitzenweine finden sich dennoch in einem Fass aus Waidhofen.

Aber bevor es so weit kommt, vergehen einige Jahrhunderte. Man sagt mindestens fünf Generationen müssen einen Wald pflegen, bevor ein Baum die nötige Stärke erreicht hat. Ein langsamer Wuchs ist dabei entscheidend und fördert den Sauerstoffaustausch im Fass. Die verwendeten Eichen sind 180 bis 250 Jahre alt, und nachdem die Rohbretter zu Kurzbrettern weiterverarbeitet werden, trocknen die Rohlinge zwei bis sieben Jahre im Freien, je nachdem, ob sie für kleinere oder größeren Fässer weiterverarbeitet werden. Feinsäuberlich in Stößen aufgeschichtet sind sie jeder Jahreszeit und Witterung ausgesetzt. Dadurch kommt es zu einer Lufttrocknung und die bitteren Gerbstoffe werden aus dem Holz ausgewaschen.

Die weitere Verarbeitung ist millimetergenaue Handarbeit. Die Dauben werden mithilfe von Metallreifen und präzisen Hammerschlägen in Form gebracht. Dabei kommen werden Nägel, noch Dübel oder Leim zum Einsatz. Beim anschließenden Toasting, dem Ausbrennen der Fässer, entstehen Röstaromen, die vom Holz an den Wein abgegeben werden. Das Fass beeinflusst also den Geschmack des Weines positiv mit seinen Nuancen von Kaffee und Kakao, gibt dem Wein die Süße von Vanille und Karamel und macht den Wein geschmeidiger, runder und feiner.

Zum Abschluss waren sich alle Schülerinnen und Schüler einig: Wein ist ein Produkt der Natur, Holz ist ein Produkt der Natur – diese Symbiose kann nur perfekt zusammenpassen. Bei einer kleinen Verkostung von Weinen aus Stockinger-Fässern konnten sich die angehenden Weinkenner*innen davon selbst überzeugen.

In diesem Sinne „in vino veritas“.HLT